Wir möchten dir gerne einige Neuigkeiten mitteilen, darüber, was hier gerade auf den Philippinen passiert. Am Ende wirst du sicherlich sehr dankbar sein, in Deutschland leben zu können. Gerade in solchen schwierigen Zeiten braucht es einen besonnenen Kopf und gute Entscheidungen für alle Bürger.
Der Coronavirus ist ja mittlerweile auf der ganzen Welt angekommen. So auch hier bei uns.
Innerhalb von wenigen Wochen ist die Betroffenenzahl von 12 auf über 500 angestiegen.
Überall haben Polizei und Militär die Straßen und Wohngebiete abgeriegelt. Maximal nur eine Person pro Familie darf das Haus verlassen und auch nur zum Einkauf von Lebensmitteln. Zur Arbeit gehen? Dies wurde schon vor einer Woche verboten. Alle Betriebe, Restaurants, Geschäfte, einfach alles inklusive aller öffentlichen Verkehrsmittel etc. wurden eingestellt.
Für Millionen von Slumbewohnern in und um Manila ist die Ausgangssperre viel schlimmer als der Virus selbst. „Wir sterben nicht am Virus, aber am Verhungern“, so die Angst unter abertausenden Menschen, die als Tagelöhner oder Müllsammler sich das tägliche Geld für ein oder zwei Mahlzeiten verdienen. Nicht aus dem Haus zu gehen und somit nicht arbeiten zu können, bedeutet kein Geld und kein Geld bedeutet kein Essen.
Gerade die Menschen in den Slums haben kein Konto, keine Geldreserven, keine Vorräte. Sie leben von der täglichen Hand in den Mund. Auch ohne Viruspandemie kämpfen solche Familien um ihr Überleben. Selbst da reichte das verdiente Geld oft gerade mal für eine Schüssel Reis am Tag, aber nun geht es ums nackte Überleben.
Neben dem Versorgungsproblem kommt dann auch noch das Hygieneproblem dazu. Wasser gibt es nur rationiert zwei Mal die Woche, zum Trinken. An Händewaschen ist gar nicht zu denken. Und soziale Distanz in Tondo, Manila, klingt wie ein Witz, an dem dichtesten besiedelten Ort der Erde mit über 65.000 Menschen pro Quadratkilometer. Und mit einem Gesundheitssystem, was nur für die Reichen ausgelegt ist, ist ein ernster Verlauf der Infektion für viele ein sicheres Todesurteil.
Bitte betet um Gottes Eingreifen. Um Gottes wunderbare Gnade und Versorgung für diese Familien, die wirklich um ihr Überleben kämpfen müssen. So viele Entscheidungen sind von der Regierung nicht durchdacht und widersprechen sich oft. Davon sind auch wir im Kinderhaus betroffen.
Es gilt offiziell ein Hausarrest und Arbeitsverbot für alle Menschen, während zugleich aber alle Krankenhäuser, Sozialstationen und Kinderheime operative bleiben sollen. Es gibt aber keine Verkehrsmittel, die die Mitarbeiter zur Arbeit bringen können, weil es ja ein komplettes Fahrverbot aller öffentlichen Verkehrsmittel gibt.
Und wenn man privat mit dem Auto oder Motorrad fahrt, hält die Polizei einen dauernd an und will einen nicht durch lassen, weil der Kommandant ihnen keinen Befehl gegeben hat, bestimmte Arbeitsgruppen passieren zu lassen. Immer wieder kommt es zu großen Komplikationen und Diskussionen, weil keiner wirklich weiß, was nun gilt.
Es herrscht totale Verwirrung, da jeder – die Stadt, das Bundesland und die Regierung – unterschiedliche Beschlüsse erlässt, die sich oft widersprechen, praktisch nicht umsetzbar sind und andere geltende Regeln in der Umsetzung unmöglich machen.
SO ETWAS HINDERT AUCH UNS IM KINDERHEIM.
Beispielsweise müssen wir als Organisation wöchentlich einen Großeinkauf für unsere Kinderhäuser machen. Allerdings darf man aktuell nur kleine Mengen einkaufen als Schutz vor Panikkäufen. Das ist ja gut, aber was machen Kinderhäuser wie unseres, die für 100 Kinder einkaufen müssen!
Aktuell wird sogar diskutiert, alle Supermärkte zu schließen, da man meint, es sind zu viele Leute am Einkaufen. Man überlegt, Essen pro Familie zu rationieren und Essenspakete durch die Regierung persönlich an jede Familie regelmäßig auszuhändigen.
Aber wie will die Regierung Essenspakete dauerhaft und durchweg und ausreichend an 60 Millionen Menschen ausgeben, die aktuell unter Hausarrest stehen, wenn sie es noch nicht einmal schafft, die gerade jetzt ums Überleben kämpfenden Menschen in den Slums von Tondo mit dem Nötigsten zu versorgen?
Das schürt die Panik sogar noch mehr und Menschen haben total Angst.
TROTZDEM WOLLEN WIR GERADE JETZT IN SOLCHEN ZEITEN NICHT AUFHÖREN; DEN ARMEN ZU HELFEN.
Wir wollen versuchen, in den kommenden Tagen Reis von Farmern einzukaufen, um Familien in Tondo mit wenigstens etwas Reis zu versorgen.
Wie wir das umsetzen können, versuchen wir gerade mit dem Bürgermeister zu klären. Bitte betet mit uns, dass wir diese Erlaubnis bekommen.
Falls ihr könnt und wollt, kann man diese Aktion mit unterstützen. Ein 50 kg Sack Reis kostet 50 Euro.
Mit diesen Infos seid alle ganz herzlich gegrüßt und dankbar, dass ihr in solchen Zeiten wie jetzt in Deutschland sein dürft!
Eure Missionare auf den Philippinen,